Die Geschichte kann sich überall zutragen, wo Immigranten zur Prosperität der Schweizer Industrie beitrugen. Raphael Amrein ist für seinen Beitrag ins solothurnische Gerlafingen gefahren, wo ehemalige, hauptsächlich türkische und italienische Arbeiterfamilien das Quartier mit dem Übernamen «Klein Istanbul» bevölkern – noch, denn die zum Teil Jahrzehnte lang treuen Mieter müssen raus. Die neue Eigentümerin der maroden Wohnblöcke aus den 1970er-Jahren hat allen 48 Parteien gekündigt, weil eine Totalsanierung ansteht. Nach der Renovation werden die Mietzinsen um bis zu 50 Prozent steigen, was die bisherigen Bewohner, die in bescheidenen Verhältnissen leben, vor existenzielle Probleme stellt.

• Das Ende von «Klein Istanbul»